Wartung von stationären automatischen Heizungswasser-Befüllungsgeräten

bzw. automatischen Heizungswasser-Nachfüllungs-Geräten und stationären automatischen Heizungswasser-Aufbereitungs-Geräten (oftmals der Einfachheit halber Heizungswasser-Vollautomaten genannt) durch TWB

Sehr viele Heizungsanlagen haben nach wie vor nur einen einfachen Füll- und Entleerungshahn (KFE-Hahn) zur Befüllung mit Heizungswasser und zum Nachfüllen von Ergänzungswasser. Eine normgerechte Fülleinrichtung wäre prinzipiell weitaus vorteilhafter, um das versehentliche Nachfüllen des Heizungswassers aus der Trinkwasserleitung in Form von nicht aufbereitetem Wasser zu verhindern.

Idealerweise sollte die Befüllung und ständige Nachfüllung des Heizungswassers aber heutzutage über fix installierte automatische Heizungswasser-Befüllungs-Geräte und Heizungswasser-Nachfüllungs-Geräte mit integrierter automatischer Heizungswasser-Aufbereitung erfolgen.

Fest installierte automatische Heizungswasser-Befüllungs-Geräte bzw. automatische Heizungswasser-Nachfüllungs-Geräte und automatische Heizungswasser-Aufbereitungs-Geräte

Diese stationären automatischen Heizungswasser-Befüllungs-Geräte und stationären automatischen Heizungswasser-Nachfüllungs-Geräte bzw. automatischen Heizungswasser-Aufbereitungs-Geräte (auch teilweise einfacherweise Heizungswasser-Vollautomaten genannt) bieten durch ihre vollautomatische Be- und Nachfüllfunktion sowie durch die integrierte Wasseraufbereitung einen Rundum-Schutz für die Heizungsanlage.

Eine zusätzliche Festinstallation von Enthärtungs- und Entsalzungs-Kartuschen zusätzlich zur automatischen Heizungswasser-Befüllung und automatischen Heizungswasser-Nachfüllung bietet dem Betreiber einer Heizungsanlage die Sicherheit, dass im Falle einer Erstbefüllung und Nachbefüllung das Heizungswassers unter Einhaltung der ÖNORM H 5195 bzw. gemäß der VDI-Richtlinie 2035 automatisch korrekt aufbereitet wird.

Mit den jeweilig passenden Kartuschen kann auch eine automatische pH-Wert Stabilisierung des Heizungswassers und des Ergänzungswassers erreicht werden.

Die Anwendung der jeweiligen Variante richtet sich dabei nach Wasserzusammensetzung, Heizungsanlage und Garantiebestimmungen des Herstellers.

Sobald die Kapazität der Kartusche erschöpft ist, unterbricht die digitale Kapazitätskontrolle der Wasseraufbereitung bei den meisten Herstellern von derartigen Geräten automatisch den Füllvorgang und verhindert so eine Befüllung mit unbehandeltem Wasser. Dies garantiert eine normgerechte Arbeitsweise sowie auch die Beachtung der Herstellervorgaben.

Mit derartigen Geräten (auch oftmals einfacherweise als Heizungswasser-Vollautomaten bezeichnet) werden nicht nur alle Herstellervorgaben bezüglich der geforderten Heizungswasserqualität bei neuen Heizungsanlagen bzw. neuen Heizungsinstallationen abgedeckt  sondern derartige Geräte sind auch bereits in der Lage optimale Heizungswasser-Kennwerte in älteren und alten Bestandsanlagen zu schaffen die sich vor allem durch Mischinstallationen (Kupfer, Stahl, C-Stahl, Grauguss, Aluminium, Messing, Rotguss) auszeichnen.

Derartige Heizungswasser-Vollautomaten verfügen üblicherweise über einen elektronischen Füllkombi BA, einem Vorfilter zum Schutz der Armatur, eine Anschlussmöglichkeit zur Heizungswasseraufbereitung sowie oftmals auch bereits über ein Leckageschutzmodul.

Durch den Einbau derartiger stationärer Heizungswasser-Vollautomaten sinkt das Risiko eines Anlageschadens deutlich – weiters kann die Lebensdauer der Heizung mit derartigen Heizungswasser-Vollautomaten deutlich verlängert werden.

Zusätzlich verfügen etliche Geräte von gewissen Herstellern auch bereits über die Funktion die elektronische Druckeinstellung der Armatur dauerhaft an den Anlagendruck anzupassen

Um die normgerechte Nachspeisung der Heizungsanlage gemäß ÖNORM H 5195 abzudecken, ist im Umfang der Geräte oftmals nicht nur die Füllcombi BA enthalten, sondern auch noch ein Druckminderer, ein Manometer sowie ein Systemtrenner.

Dies schützt die Anlage prinzipiell vor dem Rückfließen oder Rücksaugen von Heizungswasser in das Trinkwassernetz.

Zusätzlich fangen bei den Geräten von vielen Herstellern die oftmals integrierten rückspülbaren Vorfilter Schmutzpartikel aus der Installation ab.

Die elektronische Steuerung der Heizungswasser-Vollautomaten ist bei vielen Herstellern mit einem integriertem WLAN-Anschluss ausgestattet, besitzt weiters meistens eine elektronische Wasserzähleinrichtung, eine elektrisch betriebene Absperrung, Drucksensoren zur Steuerung der Be- und Nachfüllung, einen Leitfähigkeitssensor und ein multifunktionales Display.

Die mittlerweile bereits sehr komplex strukturierten bzw. arbeitenden Heizungswasser-Vollautomaten benötigen aber in regelmäßigen Abständen Service- und Wartungstätigkeiten damit diese ihre Funktion dauerhaft und sicher erfüllen können.

Ablauf einer Wartung von Heizungswasser-Vollautomaten

  • Wartung des Systemtrenners BA des Heizungswasser-Vollautomaten, der Systemtrenner BA sollte nach ÖNORM EN 806-1 jährlich gewartet werden. Die Wartung sollte mit einem Differenzdruck-Messkoffer durchgeführt werden
  • Schließen der Absperrventile des Systemtrenners BA
  • Überprüfung der Absperrventile auf Funktion
  • Überprüfung der Wärmedämmschalen
  • Überprüfung der Manometerstopfen
  • Überprüfung der Wartungskugelhähne
  • Öffnen der Wartungskugelhähne um die Armatur drucklos zu machen
  • Montieren der Nadelventile und Anschluss des Messgeräts
  • Entlüften der Armatur über die Nadelventile
  • Druck ablassen
  • Beobachten des Ablauftrichters
  • Überprüfung des Differenzdruckes (dies lässt einen Rückschluss auf einen mechanischen Defekt oder eine Verschmutzung zu)
  • Wartung des Druckminderers – der Druckminderer muss nach ÖNORM EN 806, Teil 5, jährlich gewartet werden. Hierzu gehört die Überprüfung der Funktion und ggf. die Reinigung bzw. der Austausch der Druckminderer-Patrone.
  • Entfernung der Schalen des Druckminderers
  • Entfernen der Spange
  • Entfernung der Druckminderer Patrone
  • Reinigen der Druckminderer-Patrone bzw. Austausch der Patrone bei einem Defekt.
  • Drucklos machen der Kartusche über das ausgangsseitige Entnahmeventil
  • Abschrauben der Kartusche
  • Wechsel des Granulates bzw. der Kartusche am Gerät – da die Kapazität der Kartusche ständig abnimmt, muss das Granulat regelmäßig ausgetauscht werden. Um das Granulat zu tauschen, muss die Kartusche demontiert werden.
  • Erneutes Festschrauben der Kartusche
  • Überprüfung der elektronischen Steuerung auf ordnungsgemäße Funktion,
  • Durchsehen der Fehlermeldungen über das Display der Steuerung, ggf. weitere Überprüfungen aufgrund der Fehlermeldungen
  • Überprüfung der Leckageschutz-Einrichtung (sofern vorhanden)